15.02.20

Klar, dass ich in der Nacht nach dem Valentinstag Albträume habe. Es müssen mehrere gewesen sein, weil sie nicht recht zusammenpassen wollen.
Einmal schleppte ich einen Rucksack ein nicht enden wollendes Treppenhaus hoch, aber es wollte weder Tür noch Fenster kommen. Ans Geländer gelehnt sah ich nach oben, aber da war es dunkel, genauso wenn ich nach unten blickte. Unter dem Druck der Gurte bogen sich bereits meine Schlüsselbeine, aber abstreifen ließ sich das Gepäck auch nicht. Das Gehen viel mir schwer, die Hosenbeine meiner Jeans saßen viel zu eng, aber ich hatte sie absichtlich nach dem heißen Bad nass angelassen, damit sie passgenau an mir einlief. So einen Blödsinn hatte ich doch früher nicht gemacht! Da holt man sich doch eine Hodenentzündung. Also versuchte ich die Hose auszuziehen, hopste auf einem Bein herum, verlor aufgrund des Rucksacks prompt das Gleichgewicht und stürzte über das Geländer, das jetzt niedriger war als noch vor einem Moment. Im Fallen schreckte ich lange genug auf, um meine Schlafanzugshose auszuziehen, die verschwitzte Decke umzudrehen und wieder einzuschlafen.
Dann war ich in einer mir fremden Wohnung und stand vor einem Brett voller Schlüssel…beine. Also aus Schlüsselbeinen geschnitzte … Schlüssel. Ich wendete mich davon ab, und mein leerer … Schlüsselbund war nicht mehr rund, sondern herzförmig. Beim Versuch es wieder rund zu biegen brach es in meinem Händen entzwei, wie ein rohes Ei-Ei, Junimond.
Zu guter Letzt war ich natürlich wieder am Gymnasium und wollte in den Verwaltungstrakt, um von dort ins Freie zu gelangen. Der lag mittig im Durchgang zwischen B- und A-Bau. Am Ende des Gebäudes lag das Lehrerzimmer, dort konnte man durch eine Tür nach draußen gelangen, aber das musste eindeutig eine Falle sein. Dann eben durch ein Fenster im Sekretariat. Wenn man leise war, würde der Direktor nichts mitbekommen. Gegenüber des Verwaltungstraktes waren noch zwei Zimmer und der Briefkasten der Schülerzeitung, von dort drohte keine Gefahr. Es sei denn, dort versteckte sich jemand, um mir den Rückweg abzuschneiden, falls das Sekretariat geschlossen war. Dann saß ich in der Falle.
Ich spähte in den Gang und sah, dass der Briefkasten beleuchtet war. Gerade genug Licht um sich orientieren zu können, während man sich mit dem Rücken an die kalten Scheiben gepresst voranschob. Es wurde heller, kann das sein? Nein, das war kein Licht, der Briefkasten selber glühte, war kurz davor zu bersten, und als ich ihn berührte, verbrannte ich mir beinahe an meinem Laptop die Finger. Der stand noch immer in meinem Bett und ich hatte versehentlich seine Lüftung mit der Decke blockiert, die deswegen zu kurz war um meinen Rücken zu bedecken, der frei lag und mich zittern ließ. Jetzt wickelte ich den heruntergefahrenen Rechner kurzerhand in eine Decke, setzte mich auf und wärmte mir mit dem improvisierten Konstrukt im Kreuz meine verkantete Wirbelsäule, ehe ich aufstand.

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