11. November 2019

Drei Wochen frei, bis Ende des Monats! Jaaaaaaaa! Und was mach ich? Heute erstmal überhaupt nichts. Im Bett rumfläzen, pupsen, am Hintern kratzen. Juckt mich nicht, aber ich kann mich trotzdem kratzen. Ich recke und strecke mich wie eine Katze, schubse dabei Decke und Kopfkissen aus dem Bett. Beides ziehe ich dann vorsichtig wieder aus der Lava und mache es mir gemütlich. Warum ich überhaupt schreibe? Weil ich gerade nicht weiß, was mich eher das Bett verlassen lassen wird: meine Blase oder mein Magen.
Wenn ich den Kühlschrank doch nur näher am Bett stehen hätte. Dann würde mich dessen Brummen wahrscheinlich aufwecken. Oder beim Einschlafen helfen, dann könnte ich mir die Videos sparen, und würde mich nicht mehr in den Kopfhörerkabeln verheddern, obwohl die unter dem Kopfkissen liegen. Aber wehe man dreht sich auf den Bauch, schiebt im Halbschlaf eine Hand drunter – schon hängt man drinnen, im Kabelsalat.
Die Blase hat gewonnen. Hab mich dann auf dem Rückweg ins Bett mit allerlei Material eingedeckt: Butter, Käse, Hummus, Cracker, Chips. Jetzt wird YouTube geguckt. Vielleicht sollte ich mir ja auch so einen Streaming-Abo anschaffen, aber ich will nicht. Das lenkt zu sehr ab. DVDs sind mir lieber, die stehen geduldig im Regal. Liegt wahrscheinlich daran, dass für mich Videorekordern das Durchbruchsmedium waren, das mich sozialisiert hat, wie für meine Mutter noch die Einführung dritter Programme. Mit den Videorekordern war man nicht mehr an die Glotze gebunden, und konnte sogar Filme sehen, die da gar nicht erst liefen, wegen Jugendschutz. Das waren die gleichen Leute, die uns ohne Fahrradhelm und Knieschoner draußen frei rumlaufen ließen. Gewalt und Sex galt es von uns fern zu halten, wobei uns letzteres noch nicht interessierte. Was sollte daran bitte spannend sein? Der erste Film, den wir gesehen haben, war „Rambo – First Blood“ gewesen, Lukas’ Bruder hatte den von einem Kumpel geliehen, und der war gar nicht übel. Der zweite war dann was mit Chuck Norris und schneller langweilig, als wir ihn gucken konnten. Wollten uns die Jugendschützer womöglich auch vor Langeweile bewahren?
Wegen Rambo wollten dann auch jene zelten, die vorher um die Pfadfinder einen großen Bogen gemacht haben. Wichtiger war aber das richtige Messer zu haben, unbedingt mit einem Kompass im hohlen Griff, der Angelzeug enthielt. Weder haben wir je einen Fisch gefangen, noch uns im Wald verlaufen, aber immerhin waren wir draußen. Weil nicht gleich die nächste Videokassette bereit lag. YouTube hat mehr Chuck Norris, deswegen kann ich mich auch wieder leicht davon los reißen.
Außerdem gefallen mir diese neuen Sachen meistens nicht, oder ich komme erst gar nicht dazu sie zu sehen, weil sie zu lang sind. Also nicht nur die Serien, auch die Spielfilme. Alles wird immer länger, oder kommt mir das nur so vor? Und dann sind die Filme wohl auch manchmal wieder weg, und tauchen woanders wieder auf, oder gar nicht. Damit ist es dann doch wieder wie Fernsehen früher? Finde ich ja unlogisch, aber Clara und Dennis kennen sich da besser aus, und die sagen, daran würde man sich gewöhnen. Ich glaub das möchte ich gar nicht. Ich kann zwar manche meiner DVDs nicht gleich wiederfinden, oder nur deren Hülle, aber irgendwo in der Wohnung sind die Scheiben ja. Um sie zu finden brauche ich kein Internet, sondern muss mich fragen wie sehr ich den Film sehen will. So sehr, dass ich aufstehe und ihn aus dem Regal hole, oder so sehr, dass ich vorher aufräumen würde? Solche Hürden halten einen in Bewegung.
Was mich daran erinnert, dass ich noch aufräumen wollte. Um nach dem Urlaub in eine aufgeräumte Wohnung zurück zu kommen.

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