02.05.20

Heute wieder sehr schlecht geschlafen und schlimm geträumt. Mit Herzrasen und Rhythmusstörungen aufgewacht, also mit Symptomen einer Myokarditis – leider denke ich gerade zuerst an Covid als an die Möglichkeit nur verliebt zu sein, weil Walentyna und ich uns gestern geküßt haben. Dabei wäre das naheliegender gewesen, so wie wir im Gras.
Ich war nicht mehr im B-Bau und auch schon am Verwaltungstrakt vorbei. Es war wieder Nacht, und hier war es ein bisschen heller. Das Licht kam aber nicht durch die Fenster vom Durchgang, an dessen Ende ich mich die Treppe hochschleppte, sondern dort blinkte etwas auf der linken Seite. Dann fiel es mir sogar im Traum wieder ein: der Kaffeeautomat. Wie bei Kottan ermittelt. Unserer funktionierte zwar, aber der geträumte nicht. Auch wie bei Kottan. Damit lag ich also wie der Kurt Weinzierl davor, ich komme gerade nicht auf den Rollennamen. Er spielte ja den Chef, als wunderbar überdrehte Autoritätsfigur, die von niemandem wirklich ernst genommen wurde. Damit erinnerte er mich an so viele unserer Lehrkräfte und zukünftigen Chefs. Immer knapp an der Farce vorbei – nein, andersherum: immer total drüber, und höchstens mal an der Grenze zur Normalität schnuppernd. Wie er mit diesem Automat rang war glaube ich der erste Running Gag in meinem Leben. Wenn man den aus unserer Klasse nicht mitrechnete und er es gerade eilig hatte.
Kaffee hat damals sowieso noch keiner getrunken, aber dafür heiße Schokolade. Das war sogar untertrieben, man verbrühte sich regelmäßig Lippen oder Zunge daran. Aber diese braunen, geriffelten Plastikbecher waren dennoch eine willkommene Abwechslung. Gab es dort nicht sogar eine Suppe? Eher eine Art Gemüsebrühe, angeblich mit Pilzstückchen. Hoffentlich ab Werk.
Was wollte ich mir denn im Traum aus dem Automaten herauslassen? Ich glaube, es war mir egal, weil ich brauchte nur einen Becher. Nur wozu? Ich würde gerne mit den Zwillingen darüber reden, wie früher.

Das gestern hat mir so gut getan. Mehr noch als das Küssen, das wie sie mich in den Arm genommen hat. Es ging nicht um Sex. Umarmungen sind viel besser als Sex, viel wichtiger, und einfacher. Sex ist auch nicht viel mehr als eine Umarmung ohne Klamotten. Für eine Umarmung kann man die Kleider aber anlassen, man kann es draußen tun, ohne schräg angeguckt zu werden – Umarmungen haben nur Vorteile. Und sie tun gut. Jedem. Und jeder braucht sie. Individuelle Umarmungen meine ich, keinen Gruppensex, wo man sich einhängt und als Polonäse durch die Stube stolpert, oder über die Straße taumelt. Nein, das sich in die Augen sehen, aneinanderdrücken, das Kinn auf die Schulter des anderen ablegend, über den Rücken gucken – all das.

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