19.01.20

Oh Mann, diese Sache in China sieht echt nicht gut aus. Wie schon einmal. Bisher blieb das immer in Asien, beziehungsweise bei den Kamelen.
Der PJler ist heute mit Bauchschmerzen ausgefallen – immerhin nichts mit der Lunge –, also machte ausnahmsweise ich die Schlüsselrunde, hurra! Hallo Tiefgarage! Hallo Überwachungskamera! Hallo Snack-Automat, was habe ich dein Brummen vermisst! Ich weiß nicht warum, aber wenn man die Runde gedreht hat, fühlt man sich sicher, komplett, bereit für die Arbeit im Inneren. Als würde das Krankenhausgebäude selbst meditieren, autogenes Training betreiben, beginnend bei den Parkplätzen, sich dann jedes Gebäudeteils vergewissern, und schließlich im Bereitschaftszimmer zur Ruhe kommen, bereit für jeden Alarm. Fühlt sich gut an.

Am zweiten Tag in Bad Kissingen hatte ich wider Erwarten Gelegenheit allein mit Nadja zu reden, weil Daniel und Lukas sich eine Muschel anschauen wollten. Eine drehbare Konzertbühne, oder was in der Art. Sie hatten einander so lange nicht gesehen, dass das wahrscheinlich nur ein Vorwand war um miteinander herumzualbern, wie wir es früher getan hatten. Das wird Daniel genauso gefehlt haben, wir mir letzte Weihnachten, als ich in Vilshofen war. Nostalgie- Druckbetankung, Gedächtnis-Auffrischung, Festplatten-Check, alles auf einmal.
Nadja fragte mich nach der Dunkelheit am Nachthimmel, obwohl noch Tag war. Es sei paradoxerweise auch ohne die Lichtverschmutzung ziemlich dunkel dort oben. Man sehe einfach immer zu wenig.
„Was siehst du denn dann überhaupt da oben?“
Nadja seufzte. „Vergangenheit.“
Ich verstand nicht gleich. „Ach so, weil das Licht so lange zu uns unterwegs ist?“
„Das meinte ich nicht mal, aber ja. Es ist eigentlich sogar komplizierter.“
„Inwiefern?“
„Hast du dich nie gefragt, warum es nicht auch nachts taghell ist?“ „Nein, wieso?“
„Dass das Universum unendlich groß ist, hast du aber mitbekommen?“
„Ja, schon.“ Bestätigte ich unsicher.
„Wenn das Universum unendlich groß ist, dann müssen auch überall Sterne sein, lückenlos.“
„Ja, und?“
„Dann dürfte es keine Lücken geben.“
„Aber …“ Ich verstummte. „Oh.“ Dann dachte ich einen Moment darüber nach. „Und wenn die nur schon erloschen sind?“
Nadja nickte. „So weit, so richtig, nur gilt das auch für all die Sterne direkt dahinter? Unendlich heißt nicht umsonst unendlich.“
„Ah, ja. Dann … ist das Universum vielleicht gar nicht unendlich groß?“
„Doch, schon. Dieses Rätsel hat die Astronomie nicht umsonst lange, lange beschäftigt.“
„Kannst du’s mir erklären?“

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