14.02.20

Im Treppenhaus ist mir jemand von oben entgegen gekommen, als ich gerade die Tür aufsperrte. Der Haarschnitt erinnerte mich verdächtig an meinen unter der Mütze – ob er das vielleicht war? Manfred? Dann war er schon an mir vorbei, aber guckte nach der Drehung auf dem nächsten Treppenabsatz kurz zu mir zurück und lächelte! Das nächste Mal spreche ich ihn einfach an. So, das ist jetzt beschlossene Sache.

In der Klinik drehte sich heute alles um die Frage nach dem Betriebsfasching in einer Woche. Ich dachte, ich höre nicht richtig. Da steht eine mögliche Pandemie vor der Haustür, und wir rufen „Wolle mer de reinlasse“? Als medizinisches Personal? Ich versteh’s nicht.
Ja, auch mir würde jetzt jede Ablenkung gut tun, aber die gibt es doch auch anderswo, ohne sich selbst oder seine Mitmenschen in Gefahr zu bringen. Nur weil wir noch wenig über das Virus wissen, steckt es uns doch trotzdem an, wenn sich ihm die Gelegenheit dazu bietet.
„Spielverderber“ nennen sie mich. „Mit den Haaren wohl auch den Rock’n’Roller abgeschnitten“ und „als nächstes hört er wohl mit dem Rauchen auf.“
„Tröt“, sage ich und ging zurück an die Arbeit. „Die Lufthansa fliegt ja auch nicht mehr nach China.“
Die Nazis in Thüringen, alles kein Thema, nicht mal am Rande, würde nur allen die Stimmung vermiesen, genau wie ich. Für einen Mottowagen kommt es auch zu spät. Ein fahrender Cartoon-Strip für vormittags Angetrunkene, die sich mit Süßigkeiten bewerfen lassen. Weil die Kinder noch keinen Alkohol saufen dürfen. Aber wehe sie gehen freitags demonstrieren, als gäbe es für die Narren unter der Woche frei. Möchte nicht wissen, wie viele da zufällig krank feiern. Wird wahrscheinlich in keinem Jahr je wieder so richtig sein, wie in diesem (krummer Satz).
Montags demonstrierende „besorgte Bürger“ sind ebenfalls etwas komplett anderes. „Besorgte Bürger“, das klingt so viel freundlicher als Nazis. Es sind verdächtig ähnliche Parolen, die gebrüllt werden, hier und da auch mal wieder mit Fackeln dabei, aber es beim rechten Namen zu nennen lässt einen ja wie die Bösen dastehen, da will man nicht dran erinnert werden.
In der Schule hieß es schon damals von einigen: „Wir können es nicht mehr hören! Immer wieder die Nazis.“ Und so ist es auch gekommen, nicht wahr? Die sind heute auch nicht gegen die Antifa wegen dem Anti darin, sondern weil sie den Faschismus nicht mehr als Gegner heraushören. Wahrscheinlich halten sie das Fa für Duschgel. Was haben diese Linksgrünversifften eigentlich gegen Seife? Aber stimmt schon, die sehen manchmal ein wenig ungepflegt aus, ha ha ha.

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