01.02.20

Eine Waschmaschine für Menschen, das wär’s. Also jetzt nicht einfach eine Dusche, sondern so mit Pflegehinweisen, damit nichts auf einen abfärbt. Braunes Gedankengut, Fehlinformationen, Verschwörungstheorien, egal was. Demokratischer Diskurs, auf links bügeln, nicht schleudern, eine Hand reichen wir den anderen zur Handwäsche. Nicht chemisch reinigen … und wenn das nicht reicht ein Gesinnungstest, ob man die Beschränkung auf 1,5 Grad globaler Erwärmung unterstützt. Halten wir dem Stand, als Land?
Wenn Denazifizierung doch nur so etwas wäre wie eine Kneipp-Kur, nicht zu verwechseln mit einem Kneipen-Tour, bei der es an den Stammtischen vor sich hin wächst. Ein Entwurmungsmittel, das man ihnen heimlich unter die Schnitzel-Panade schmuggeln kann, oder als kleinen Feigling auf- und andrehen. Man hätte es ins Trinkwasser tun müssen, vor 100 Jahren schon. Vielleicht wäre es jetzt an der Zeit, etwas in der Richtung zu entwickeln.

Ich kann meine Großeltern nicht mehr fragen, sie wären dem ohnehin ausgewichen. Aus Scham. Nicht, weil wir es nicht verstehen würden, sondern eben weil wir es endlich verstehen würden. Dass sie sich geirrt haben. Dass sie an etwas geglaubt haben, sich blenden ließen, während sie andere Dinge ausgeblendet haben, und so Schritt für Schritt mitmarschiert sind und sich plötzlich an Fronten wiederfanden, wo sie nicht nur auf andere Soldaten zu schießen hatten.
Weil sie sich ihrer Scham nie gestellt haben, schämen wir uns für sie weiter. Sie haben uns nicht beigebracht, wie man um Vergebung bittet. Sie haben uns nicht ihre Untaten gestanden, ihre Fehler eingeräumt, ihre Blindheit, wie sie den Rattenfängern auf den Leim gegangen sind.
Da sind selbst die stolzen Nazis besser gewesen, die bis ans Ende zu ihren Taten gestanden haben und sich vor Gericht verantworten mussten. In Abgrenzung zu ihnen konnten sich Kinder von ihnen lossagen, weil sie keine Mörder werden wollten. Das waren aber wenige. Andere streben ihren Eltern nach, und es gibt nichts, was mich trauriger macht. (Das passt so nicht zu Johann).

Heute bin ich selber Anton Rothe. Von meiner Familie isoliert, im Stich gelassen, und es ist alles meine eigene Schuld.

Warten auf einen Anruf von Mutter.
Sie hatte schon nach den Zwillingen gefragt, und ich habe keine Neuigkeiten. Nun ja, also außer diesem Elefanten von einer Neuigkeit, aber ich weiß nicht, wie ich ihr das beibringen soll. Das geht einfach nicht.

Die Antwort auf den Austritt der Briten kann eigentlich nicht weniger EU sein, sondern mehr. Wir müssten näher zusammenrücken, gerade mit unseren unmittelbaren Nachbarn Polen und Frankreich.

© Jens Prausnitz 2023

Schreibe einen Kommentar

Schön, dass Sie kommentieren wollen, herzlich Willkommen! Vorher müssen Sie allerdings noch der Datenschutzerklärung zustimmen, sonst geht da nix. Danach speichert die Webseite Ihren Namen (muss gar nicht der sein, der in Ihrem Ausweis steht), Ihre E-Mail Adresse (egal ob echt oder erfunden), sowie Ihre IP-Adresse (egal ob echt oder verschleiert - ich hab keine Ahnung, ob Sie von Zuhause oder aus einem Internet-Café schreiben). Anders ist es mir nicht möglich zu gewährleisten, dass Sie hier kommentieren können, worüber ich mich sehr freue - denn es ist sehr frustrierend mit den mich sonst erreichenden, meist verwirrenden bis sinnfreien Werbebotschaften allein gelassen zu werden. Vielen Dank dafür, dass Sie da sind!

Noch ein kleiner Hinweis: Kommentieren Sie zum ersten Mal, erscheint Ihr Kommentar erst nach einer Prüfung des Inhalts, einzig um Spam von der Seite fern zu halten, in der Regel dauert das nicht länger als 24 Stunden - dabei handelt es sich nicht um Zensur, sondern um das limitierte Zeitfenster der berufstätigen Person hinter diesem Blog, die Ihnen den ganzen Krempel gratis zur Verfügung stellt. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit, und auf zur Checkbox.