„Das ist eine halbakustische Gitarre, also ein bisschen was aus beiden Welten, die du jetzt hast. Es ist eine Gibson ES-335. Weißt du, wer die auch gerne spielt? Alex Lifeson. Kennst du den?“
„Nein“, sagte Franz.
„Josh Homme spielt aber so eine ähnliche, nur von Epiphone, die …“ Er merkte, dass der Junge kurz davor war nicht mehr zuzuhören, darum beeilte er sich zu sagen: „Ich schenke dir auch noch meine, wenn du mir versprichst jeden Tag darauf zu spielen, wie wir es vorhin gemacht haben, und wenn es nur fünf Minuten sind. Einverstanden?“
Franz’ Augen weiteten sich, dann sah er zum Rücken seiner Mutter, die über ihre Schulter sah und wohl gerne den Kopf geschüttelt hätte, aber Daniel sah sie auf eine Art und Weise an, dass sie ahnte, was hier gerade begann.
„Was sagt man da?“, fragte Connie ihren Sohn.
„Das kann ich unmöglich annehmen“, sagte Franz.
Daniel prustete kurz und riß sich wieder zusammen. „Na klar kannst du. Ich habe sowieso zu viel Gitarren.“
„Ha! Jetzt habe ich Zeugen!“, schob Nadja ein und blickte in die Runde.
„Gewöhn dich an solche Sprüche“, fuhr Daniel unbeirrt fort. „Und egal was du machst: du wirst immer eine zu wenig haben. Das ist aber nur ein Zeichen, dass du noch immer etwas neues lernen willst.“ Den letzten Teil betonte er etwas lauter, so dass ihn alle Umstehenden gut hören konnten. Mit einem Grinsen fügte er hinzu: „Hab Spaß.“
Mitten in die wieder aufgenommenen Verabschiedungen hinein offenbarte Dennis, dass er nicht mit zurück nach Berlin kommen würde.
„Sondern?“, fragte Daniel.
„Ich fahre mit Lukas nach Vilshofen.“
„Das kannst du doch nicht so einfach …“
„Des is schon mit mia und der Sandra abgsprocha“, erklärte Lukas.
„Mia ham nix dagegen.“
„Aber wieso, ich …“
„Papa, ich möchte sehen wo du aufgewachsen bist. Lukas will mir alles zeigen. Und ich helfe ihnen mit Marion, dann bin ich für später auf alles vorbereitet“, sagte er und lächelte Clara an.
Daniel wollte etwas erwidern, aber Nadja legte ihm die Hand auf die Schulter. „Das ist eine tolle Idee, mach das.“
Auch Frau Brant hatte feuchte Augen bekommen und wurde von Connie zögerlich in den Arm genommen. Ihr Ärger war noch immer nicht verflogen.
Dennis nahm seine Eltern noch einmal in den Arm, drückte Clara an sich und schüttelte Mario die Hand.