„Ja. Und der Satz hat etwas mit mir gemacht. Von da an habe ich die Schule mit anderen Augen sehen können.“
„Das hätte ich auch gerne gehört. Vielleicht hätte er das mal öfter wiederholen sollen. Es hätte mich auch ein bisschen getröstet.“
„Aber weißt du, was ich inzwischen glaube? Das ihm das selbst erst in dem Moment eingefallen ist.“
„Oder er hat sich dran erinnert.“
„Mag sein“, stimmte Daniel zu. „Jedenfalls ist es mit Songs nicht anders. Du lernst das Songs schreiben beim Songs schreiben, nicht in der Band. Und das gilt auch für das texten.“
Lukas fragte Daniel, wie die Geisterspiele der Bundesliga beim Klabautermann ausgegangen wären, und der antwortete ohne mit der Wimper zu zucken: „Kontrovers. Hui Buh hat den umstrittenen Siegtreffer erst in der Verärgerung durch Doppelspaß mit dem kleinen Gespenst erzielt. Die Borussia Nimmada hat sich zwar beschwert, aber auf dem Videobeweis im Keller war nichts zu sehen.“ Wir lachten.
„Wie wär’s mit Restwärme?“, schlug Lukas plötzlich vor.
„Was?“
„Des is mia bis heid im Gedächtnis blim. Des hod uns der Kantl erzählt, wisst’s es nimma?“
„An den Kantl erinnere ich mich“, sagte Daniel. „Mathe und Physik.
Der hatte schon in den 80er Jahren eine Solaranlage für Warmwasser auf dem Dach.“
„Genau der. Und nur weil er uns des erzäht hod, wusstn mia nachad wo er wohnt. Mia san wia Hans guck in’d Luft durch Vilshof grannt, nur Dächa im Kopf.“
„Aber was war jetzt mit der Restwärme“, wollte ich wissen.
„Er hat uns verzöid, des ma so Energie spart. Wann’s Herdplattn ausmachst, bevor du mitm kocha fertig bist. Weil de no hoaß bleibt. Des hod mia sofort eing’leuchtet. Seitdem denk i des Wort a jeds moi wann i nur a Headplattn sig.“
„Herdplatte!“, rief Daniel.
Lukas und ich waren kurz aus dem Konzept gebracht.
„Na, als Bandname!“
So lachten und quatschten wir mehrere Stunden weg. Draußen wurde es dunkel, und in uns immer heller. Als hätten wir das Tageslicht aus der Welt gesaugt. Tut uns leid, heute waren wir dran. Das war unsere Füllung.