11.06.20

„Geht das denn überhaupt schon wieder? Mit den Kontaktbeschränkungen und allem.“ Oh. Klang das danach, als wolle Daniel einen Rückzieher machen?
„Deswegen Thüringen, da geht es auf jeden Fall.“
„Du hast dich ja schon richtig schlau gemacht. Weißt du denn schon wo?“
„Ich habe was im Auge, aber ich weiß nicht für wie viele Personen – das ist das Problem.“
„Ja, klar“, stimmte Daniel zu. „Bis wann musst du denn zusagen?“
Uh, oh. Was sage ich denn jetzt, dann hörte ich mich „eine Woche“ sagen und erschrak. „Also wenn ich noch stornieren will, ansonsten natürlich länger.“
„Ha, ha. Ja, klar“, prustete Daniel.
Dann hatte ich einen Einfall. „Würde es dir was ausmachen, wenn ich meine Mutter mitbringe? Dann kann ich wenigstens noch ein Bett belegen, falls wer absagt.“
„Gerne, warum eigentlich nicht? Es ist schon ewig her, dass ich sie gesehen habe. Wann war das … noch vor der Jahrtausendwende, oder? Wie geht’s ihr?“
„So weit gut, aber sie hält es nicht mehr in der Wohnung aus.“ Es freute mich, dass Daniel meine Mutter gerne wiedersehen würde, aber noch mehr, dass ihm anscheinend gerade entging, dass es sich jetzt auch um die Oma seiner Kinder handelte.
„Ich rede noch heute mit ihnen. Und Clara hinterlasse ich eine Nachricht.“
„Was? Wieso?“, fragte ich überrascht.
„Ach, du weißt ja wie Töchter sind …“ Er hielt inne und lachte. „Wie unsere Tochter drauf ist, um genau zu sein.“
„Ist sie etwa immer noch bei diesem Mario?“
„Du hast’s erraten. Der Junge hat’s faustdick hinter den Ohren, sag ich dir.“
„Was du nicht sagst“, sagte ich sarkastisch. „Schneidest du nicht gerade eins seiner Videos?“
„Mische, Johann. Ich mische sie nur. Von dem Bildgedöns habe ich keine Ahnung, darum kümmert sich Dennis. Aber du hast schon recht, er hat die ganze Familie angesteckt, einen nach dem anderen. Sogar Nadja.“
„Eifersüchtig?“, fragte ich.
„Nein. Das solltest gerade du eigentlich wissen.“
„Entschuldige“, sagte ich. „Du bist eben kein bisschen wie dein Vater.“
„In dem Punkt auf jeden Fall nicht. Und sonst … hoffentlich auch nicht.“ Er seufzte.
„Mich holt diese Scheißfrage auch immer mal wieder ein“, gestand ich.

Schreibe einen Kommentar

Schön, dass Sie kommentieren wollen, herzlich Willkommen! Vorher müssen Sie allerdings noch der Datenschutzerklärung zustimmen, sonst geht da nix. Danach speichert die Webseite Ihren Namen (muss gar nicht der sein, der in Ihrem Ausweis steht), Ihre E-Mail Adresse (egal ob echt oder erfunden), sowie Ihre IP-Adresse (egal ob echt oder verschleiert - ich hab keine Ahnung, ob Sie von Zuhause oder aus einem Internet-Café schreiben). Anders ist es mir nicht möglich zu gewährleisten, dass Sie hier kommentieren können, worüber ich mich sehr freue - denn es ist sehr frustrierend mit den mich sonst erreichenden, meist verwirrenden bis sinnfreien Werbebotschaften allein gelassen zu werden. Vielen Dank dafür, dass Sie da sind!

Noch ein kleiner Hinweis: Kommentieren Sie zum ersten Mal, erscheint Ihr Kommentar erst nach einer Prüfung des Inhalts, einzig um Spam von der Seite fern zu halten, in der Regel dauert das nicht länger als 24 Stunden - dabei handelt es sich nicht um Zensur, sondern um das limitierte Zeitfenster der berufstätigen Person hinter diesem Blog, die Ihnen den ganzen Krempel gratis zur Verfügung stellt. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit, und auf zur Checkbox.