Wieder ist es die Mitte, die den Rechten die Räuberleiter aus dem Parlament in die Regierung macht. Ihnen klebt die Scheiße von deren Stiefeln noch an den Händen, und bevor sie trocken ist wollen sie von all dem nichts gewusst haben. Jedes Mal begründen sie es mit den roten Socken der anderen. Wer die Wahl hat, zwischen Socken und Lackstiefeln, will nicht zu den Leisetretern gehören. Zum ersten Mal gehört haben wir den Mist, da gab es die DDR noch, sie war das nötige Feindbild, „dann geh doch nach drüben“ beendete einseitig jedes Gespräch, wo ihnen längst die Argumente ausgegangen waren.
Im Auge behalten muss man sie, die Konservativen, mehr noch als die Nazis. Von denen bekommt man exakt das, was man erwartet. Es sind die Konservativen, die unverhohlen zu den braunen Mehrheitsbeschaffern rüberschielen. Die hat es in der Union immer gegeben, und es blieb ja selten bei der Anbiederungen beim Bund der Vertriebenen vor jeder größeren Wahl. Was es darüber hinaus noch an „mißverstandenen“ Einzelereignissen in den Büchern hat, da schlackert man heute noch mit den Ohren. Es dürfe keine Partei rechts der Union geben war einmal, jetzt gibt es sie. Da ist nix mehr mit „wehret den Anfängen“. Da verbietet es sich weiter rechts zu blinken, weil die Wähler dann zum Original wandern, wenn es auch die selbsternannte Mitte nachplappert. Man steckt den Kopf in den braunen Sumpf, hat deswegen wohl den Schuss nicht gehört, der einen aus ihrer Mitte erschossen hat, und sieht anstelle von Wurzeln nur bedauerliche Einzelfälle.
Die Wurzeln reichen tief … und wir schnippeln nur etwas oben an den Trieben herum. Egal wie oft sie sich umbenennen, die Sprache und Methoden der Nazis muss man doch wiedererkennen, parteiübergreifend. Wenn von der Verteidigung des Abendlandes gesungen wird, mit dem ganz tiefen C, dem Christentum der Kreuzzüge, Hexenverbrennungen und Inquisition. „Ihr Kinderlein kommet“ singen sie, aber hoffen insgeheim, dass sie alle Nichtschwimmer sind.
Noch vor der Wiedervereinigung kamen die Nationalisten überall wieder aus den Löchern, Haider in Österreich, in Deutschland die Republikaner, NPD und DVU. Bei der Europawahl 1989, die erste Wahl an der ich teilnehmen durfte, kamen erstere gleich mit über 7 Prozent ins Parlament. Das war ein Schock und bedrohlicher, als die paar Möchtegern-Nazis, von denen es bis dahin immer mal wieder in einen Bericht geschafft haben, weil sie zu Gräbern von Vollhorst-Nazis pilgerten.