27. Dezember 2019 – frei

„Und wieso hast du dann hier eine Garage?“
„Weil i da a amoi gwohnt hab.“
Wieso fragte ich überhaupt? „Wollte der Nachmieter die nicht?“ „Die Nachmieterin hod koa Auto, und häd trotzdem dafia zoin miasn, do hob i ihr a Angebot gmacht.“
Jetzt passte der Schlüssel, er drehte den Hebel und ließ die Tür nach oben ins Innere gleiten.
„Mein lieber Scholli!“, entfuhr es mir. In der Garage stand Monika in ihrer ganzen Pracht. „Du hast den Trabi aufgehoben?“
Lukas grinste von einem Ohr zum anderen. „Und no fui mehra a.“ Das konnte man laut sagen, denn links wie rechts von Monika stapelten sich Kisten mit wer weiß was alles. Ich riet ins Blaue: „Wegfahrsperre?“
Lukas grinste. „Kim pack amoi mid o.“
Während wir uns zu den Türen vorarbeiteten, musste ich der Sache einfach auf den Grund gehen. „Sag mal, das mit dem Schlüsselbund…“
„Des is wia a Versicherung. I woas no bei wem des ogfanga hod: eigentlich woid i nua den Schlüssl beim Vermieter abgem, aber der hat sein verlorn ghobt und vo derer Wohnung ausgsperrt. Der war so froh, dass er mi gbetn hod, ob i den ned bhalten mog. Seitdem moch i Schlüssdienst, weil i ja nix verlier.“
„Du hast die Schlüssel zu allen Wohnungen, in denen du mal gewohnt hast?“
„Na, ned alle, abwer fast. Nur wer des woid. Und no fui anderne a. Nachbarn und so. Weil i bin nia weit weg, und billiger wia neia Schlösser eisetzn. Des rechnet sich für alle Parteien.“ Er begann zu suchen. „Irgendwo miasat i a no den vo deim Haus hom.“
„Aber das steht doch gar nicht mehr!“
„Des scho, aber der Schlüssl is übrig blim“, erklärte Lukas entschuldigend. „Zefix, i find eam ned.“
„Lass ruhig.“ Ich winkte ab und war einmal mehr verblüfft, wie sich die Dinge für Lukas entwickelten. Ihm flog im wahrsten Sinne alles zu, und er integrierte es in sein Leben, und damit hatte es sich.
„Woin ma a Rund’n drahn?“
Und wie ich wollte.
Aber Monika nicht. Sie wollte nicht anspringen, und bei jedem Versuch klapperte es verdächtig. Im Handschuhfach entdeckte ich dann aber dessen Quelle: eine Schachtel Tic Tac.
„Ach du Scheiße“, stöhnte Lukas.

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