02.01.20

Ups. Anscheinend war ich doch noch nicht vom Haken. „Ich verspreche ja mich zu bessern.“
„Wird auch Zeit.“
„Mir geht jetzt jeden Tag ein Licht auf.“
„Schön.“ Nadja hielt kurz inne. „Ach so, der Wecker. Das funktioniert?“
„Erstaunlich gut sogar. Ich mag’s.“
„Werde ich ausrichten. Wie geht es Lukas?“
„Er ist noch ganz der Alte“, sagte ich, aber es hörte sich falsch an.
„Irgendwo innen drin. Aber auch reifer. Das ist schwer zu beschreiben. Ihr solltet ihn besuchen.“
„Ach, Johann …“
„Nein, im Ernst. Wie wär’s mit Ostern? Packt die Kinder in ein Auto – ich meine einen Zug, und ab in den Süden. Wir könnten uns alle gemeinsam dort treffen.“
„Proxi, ich muss noch über was anderes mit dir sprechen.“ Mir wurde es ganz anders. „Schieß los.“
„Du musst mich endlich vergessen, hörst du?“
Mir brach der Schweiß aus. „Was meinst du?“
„Ich hab seit einer Weile den Eindruck, dass du … wie soll ich sagen … Dass du zu viel an uns und früher denkst“, sagte Nadja. „Ich will damit nicht sagen, dass das schlecht ist, nur … weißt du, wenn …“
„Ja, ja“, sagte ich und schloss die Augen. „Ich weiß was du sagen willst, und du hast ja recht. Das … aber ich habe da gestern vielleicht jemanden …“
„Das hast du schon so oft gesagt“, warf sie ungeduldig ein. „Ich meine so richtig?“
„Okay“, sagte ich. „Ich versprech’s. Mach dir keine Sorgen.“
„Oh, ehe ich es vergesse: Ich soll dir von Daniel ausrichten, dass er Lukas anrufen wird. Du hast ihn wohl überzeugt.“
„Das freut mich zu hören“, sagte ich wahrheitsgemäß. Dann fragte sie mich, was da gestern gewesen wäre, und ich erzählte es ihr. Sie kriegte sich gar nicht mehr ein vor Lachen, und das vertrieb endlich den Schleier ihrer schlechten Laune. Wie kann etwas gleichzeitig so gut tun und einem das Herz brechen?
Proxi hat sie mich schon länger nicht mehr genannt. Wie war das nochmal? Es hatte was mit Alpha Centauri zu tun, der eigentlich gar kein Stern ist, sondern zwei. Nein, sogar drei? A B C … ich weiß es … nee. Es sollte zum Ausdruck bringen, dass ich zur Familie dazu gehöre. Weil ich für sie da war, als Clara und Dennis zur Welt kamen.

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