25.01.20

„Ach, du hast ihm bei der Gelegenheit auch noch gleich gesteckt, dass es deine sind, weil ich keine kriegen kann, oder was?“
Mir blieb die Luft weg, was redete er denn da? Hatte Schwester Anita das eingefädelt und mit ihm gesprochen? Ich musste mich hinsetzen.
Daniel fuhr fort. „Lukas merkte gleich, dass da etwas nicht stimmt, weil ich herumstotterte und keinen Satz über die Lippen brachte. So trottelig und entwaffnend naiv er manchmal auch wirkt, auf den Kopf gefallen ist er nicht. Er hat mich geradeheraus gefragt: ‚San des deine Kinda? Von dir und der Nadja?’ Dann habe ich reinen Tisch gemacht.“
„Dann stehe ich ja jetzt als Lügner da“, platzte es aus mir heraus.
„Geht’s noch?“ Daniel platzte der Kragen. „Ja als was denn sonst? Mein Vater hat ihn nicht noch einmal verprügelt! Wenn du das damals nicht gesagt hättest, dann wäre … dann hätte …“
„Warte, wieso redet Dennis nicht mehr mit euch?“
„Na weil wir ihnen eröffnet haben, dass du ihr biologischer Vater bist, nachdem du monatelang deswegen rumgequengelt hast?“
Nein. Das ist nicht wahr, dachte ich. Das kann nicht stimmen. „Du, ich glaube …“, begann ich und dann fiel mir nichts mehr ein.
„Du glaubst was? Das das doch keine so gute Idee war? Mach Sachen. Das habe ich die ganze Zeit versucht dir klar zu machen. Deswegen wollten wir damit warten bis sie mit der Schule fertig sind.“
„Es, es tut mir leid“, stammelte ich. „Ich wollte nicht mit Nadja …“
„Red doch keinen Scheiß, Johann! Selbstverständlich wolltest du das! Wir alle waren auf Nadine scharf, meinst du das hätte ich nicht gemerkt?“
„Es war doch nur eine Nacht … die können genauso gut von dir sein!“
„Red doch keinen Scheiß, Johann!“
„Ach, und wieso warst du dir so sicher, dass du nicht der Vater bist? Hast du denn nachgerechnet?“
Daniel schnaubte. „Lass mal überlegen … den letzten Sex mit Nadja hatte ich noch im 20. Jahrhundert, und dann wieder 8 Monate nach der Geburt der Zwillinge. Wo habe ich mich denn da bitte verrechnet? Und wieso von allen Menschen in der Welt, hast ausgerechnet du nie nachgerechnet?“
Scheiße. Das wusste ich natürlich nicht. Dann heißt das ja: „Moment, du … du wusstest es von Anfang an?“
„Dass die Kinder nicht von mir sind? Ja natürlich, du Schlauberger! Und auch von wem.“
„Wieso hast du denn nichts gesagt?“
„Sag mal, willst du mich verarschen? Was dachtest du denn, weshalb wir alles daran gesetzt haben, dass du so viel Kontakt mit den beiden haben kannst, wie du willst? Dass du dich wie ein Teil der Familie fühlst?“

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