24. November 2019

Noch etwas ist mir eben aufgefallen! Armin Maiwald ist unser Bob Ross. Clara hat mir erzählt, dass für viele der erste Kontakt mit ASMR die Programme von Bob Ross waren, der einem das Malen beibrachte und beseelt mit seinen Pinseln über die Leinwand kratzte. Das lief auch bei uns mal irgendwo im Nachtprogramm, und ich bin mehr als einmal dabei eingenickt. Da gab es noch keinen Namen für, aber die Stimme und ihm dabei zuzusehen hatte etwas wohlig beruhigendes, entspannendes, auch ohne dass man selbst nach seinem Malkasten in den Schubladen suchte. Und was seine Stimme auf der anderen Seiten des Atlantiks war, war Armin Maiwald für uns. Unser aller erste Lieblingsstimme.
Eigentlich kommt hier auch alles zusammen, die Stimme, die Ruhe und das Betrachten von Gegenständen. Oder Rohstoffe, aus denen Gegenstände wurden. ASMR ist vielleicht nicht mehr, als die Sehnsucht nach einer unschuldigen Kindheit, in der man staunen durfte, ohne gleich weiter gezerrt zu werden. Wieder zuhören lernen. Mit allen Sinnen.
Darum lieben auch Erwachsene sofort die Maus wieder, wenn sie selber Kinder haben. Die Maus funktioniert besser, als… was weiß ich, die Tagesschau? Am Anfang steht eine Frage, wie wir sie alle haben könnten, vielleicht ganz banal wie etwas funktioniert, oder wo etwas her kommt. Und dann wird recherchiert, und es wird uns gezeigt. So bekommt man etwas von Experten erklärt, ob das ein Fabrikarbeiter, Imker oder Wissenschaftler ist, sie werden mit dem gleichen Respekt angehört. Da könnte man auch selber stehen, wenn es um das eigene Hobby ginge – zum Beispiel wenn der Elefant Rush hören würde, dann dürfte mich die Redaktion deswegen gerne jederzeit anrufen. Das Erklären wird glaube ich zu oft den falschen Leuten überlassen, sonst wäre Tagespolitik interessanter. Vielleicht sollte ich mal Logo gucken.

Da fällt mir ein, es gab in den 80ern auch einen Werbesprecher, eine sehr markante Stimme, die ich sehr gerne gehört habe. Auch so tief, irgendwo zwischen Maiwald und Ross, aber es mag mir einfach nicht einfallen. War das vielleicht der aus dem Vorspann von „Hart aber Herzlich“? Ups, ne. Markant und tief ja, aber ne.

© Jens Prausnitz 2022

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