Was bleibt ist Prost

Dieser Satz kam mir spontan aus dem Mund, als ich für den Screenpitch einen weiteren Take aufnahm. Und er passt. Es klingt nach “Was bleibt ist Trost”, nur mit einer fröhlichen Note, denn es gibt etwas zum miteinander anstoßen. Der Anlass ist der “Tag der Einheit” (zwischen Autor und Publikum) und mein Dank gilt allen, die sich im letzten Jahr für dieses Projekt engagiert, interessiert oder es aus Neugier verfolgt haben; für euch (und alle anderen auch) gibt es nun mein Drehbuch für lau zum Lesen, denn “Was bleibt ist Prosa”: EINHEIMISCH’N (das Drehbuch selber kommt weiter unten im Artikel).


VOF-Pleinting-tonight 2012

Möge jeder mündige Leser selbst entscheiden, ob das Drehbuch etwas taugt, oder nicht. Mich zieht es weiter zum nächsten Projekt. Sicher, ich könnte weiter kämpfen, aber ich habe nicht vor Jahre daran zu verschwenden. Der Regelfall sind sieben Jahre, aber wie ich schon im letzten Artikel geschrieben habe: man muss sich nicht an sie halten. Und manchmal kommt es darauf an, wie man sie bricht. Wenn es nicht weiter als bis zum Drehbuch reichen soll, auch gut. Dann ist eben das mein Produkt. Ist es ja! Wer will kann es verfilmen, oder erst verändern und dann verfilmen – es reicht meinen Namen zu erwähnen, und die Sache hat sich – denn es steht unter einer Creative Commons Creative Commons License Lizenz. Das, lieber BR, ist die Zukunft. Schon heute. Aus Vilshofen, eurem Sendegebiet.

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Zimmer mit Aussicht

Drehbücher schreiben ist Handwerk, nur findet es mehr im Hintergrund, in den Hinterzimmern statt, steht aber immer am Anfang. Meistens ist die Arbeit der Drehbuchautoren recht einsam. Am Set trifft man die Autoren nur selten bis gar nicht, wenn doch, dann sind es eher “Drehbuch-Ärzte” (script-doctors), die sich bei Blockbustern die Klinke in die Hand geben, und “mal eben” die Arbeit der Vorgänger umschreiben müssen. Der Autor des Originals ist dann meist schon lange nicht mehr Teil des Films. Besser haben es da die Autorenfilmer.

Preston Sturges
Preston Sturges beim Aufräumen, glaube ich

Einer der besten von ihnen (und der erste, den man zurecht Autorenfilmer nennen kann) war der oben abgebildete Autor und Regisseur Preston Sturges (ein großes Vorbild der Brüder Cohen, die heute gemeinsam in seine Fußstapfen treten), und auch heute gibt es Ausnahmetalente unter den Autorenfilmern, wie beispielsweise Woody Allen (den ich hier in seiner Funktion als Drehbuchautor hervorheben möchte). Aber an dieser Stelle geht es mir nicht um Autorenfilmer – darauf komme ich später zu sprechen – und genauso wenig um brillante Autoren, die nicht selber Regie führen, wie beispielsweise Aaron Sorkin, der mir persönlich etwas zu dialoglastig ist.

Näher beleuchten möchte ich hier die weniger bekannten Varianten der Drehbuchentstehung, wie sie eher bei Fernsehserien anzutreffen sind. Dort gibt es Chefautoren, und einen Stab an Schreibern. Oft wird nur delegiert, wer welche Folgen schreibt, und dann gehen alle ihrer Wege, aber es gibt auch Ausnahmen, vor allem bei den herausragenden amerikanischen Serien (SOPRANOS, THE WIRE, BREAKING BAD, MAD MEN, TREME, etc.) und dann spricht man zu Recht vom writer’s room sowie dem Showrunner.

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