Zimmer mit Aussicht

Drehbücher schreiben ist Handwerk, nur findet es mehr im Hintergrund, in den Hinterzimmern statt, steht aber immer am Anfang. Meistens ist die Arbeit der Drehbuchautoren recht einsam. Am Set trifft man die Autoren nur selten bis gar nicht, wenn doch, dann sind es eher “Drehbuch-Ärzte” (script-doctors), die sich bei Blockbustern die Klinke in die Hand geben, und “mal eben” die Arbeit der Vorgänger umschreiben müssen. Der Autor des Originals ist dann meist schon lange nicht mehr Teil des Films. Besser haben es da die Autorenfilmer.

Preston Sturges
Preston Sturges beim Aufräumen, glaube ich

Einer der besten von ihnen (und der erste, den man zurecht Autorenfilmer nennen kann) war der oben abgebildete Autor und Regisseur Preston Sturges (ein großes Vorbild der Brüder Cohen, die heute gemeinsam in seine Fußstapfen treten), und auch heute gibt es Ausnahmetalente unter den Autorenfilmern, wie beispielsweise Woody Allen (den ich hier in seiner Funktion als Drehbuchautor hervorheben möchte). Aber an dieser Stelle geht es mir nicht um Autorenfilmer – darauf komme ich später zu sprechen – und genauso wenig um brillante Autoren, die nicht selber Regie führen, wie beispielsweise Aaron Sorkin, der mir persönlich etwas zu dialoglastig ist.

Näher beleuchten möchte ich hier die weniger bekannten Varianten der Drehbuchentstehung, wie sie eher bei Fernsehserien anzutreffen sind. Dort gibt es Chefautoren, und einen Stab an Schreibern. Oft wird nur delegiert, wer welche Folgen schreibt, und dann gehen alle ihrer Wege, aber es gibt auch Ausnahmen, vor allem bei den herausragenden amerikanischen Serien (SOPRANOS, THE WIRE, BREAKING BAD, MAD MEN, TREME, etc.) und dann spricht man zu Recht vom writer’s room sowie dem Showrunner.

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Bayerische Knoten

Letzte Woche hat mich noch eine E-Mail des Bayerischen Rundfunks erreicht, allerdings wurde ich ausdrücklich darum gebeten den Schriftverkehr nicht hier zu publizieren. Dem komme ich gerne nach, fühle mich aber dennoch meinem Versprechen den Lesern dieses Blogs gegenüber verpflichtet, ihnen das Wichtigste nicht vorzuenthalten: der BR liest inzwischen an der richtigen Stelle (soll heißen: nicht der Pressesprecher) die vollständige Drehbuchfassung.

Gordischer Knoten von Jean-Simon Berthélemy
Gordischer Knoten von Jean-Simon Berthélemy

Heißt das nun wird es den Film geben? Nein, tut es nicht. Ist der Knoten geplatzt? Das wird sich erst noch herausstellen. Is wos? Naa. Der Vorgang an sich ist schon ungewöhnlich, und nur dem öffentlichen Druck der Region zu verdanken – dafür möchten wir uns an dieser Stelle herzlich bei unserem Publikum bedanken, ohne das es diesen Film (einschließlich der Anstrengung ihn überhaupt produziert zu bekommen) nicht geben würde.

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Erste Reaktion des BR

Heute, um 16:44 ging bei mir ein Schreiben vom Bayerischen Rundfunk ein, von ihrem Pressesprecher Christian Nitsche. Das ist insofern bemerkenswert, da ich ihm nie geschrieben habe. Trotzdem freue ich mich über dieses erste Schreiben, dessen Enthusiasmus ich wie versprochen umgehend mit den Lesern dieses Blogs teilen möchte:

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Neues vom Sommermärchen ’89

14 Tage sind vergangen, seit der Pitch an den BR und die Produzentenwelt online ist. Was hat sich seitdem getan? Wer hat geantwortet? Wie fiel die Stellungnahme seitens des BR, seiner Redakteure und Redaktionen aus?

Bislang so wie erwartet. Leider.

Wenn sich daran etwas ändern soll, brauchen wir Ihre Mithilfe.

Gerade in Zeiten von (angeblichen) Urheberrechtsdebatten, in denen die Urheber selbst keine Rolle spielen, sondern nur ihre Rechte abzutreten haben, brauchen wir einen offenen, öffentlichen Dialog. Oder wir werden nur weiter auf eine Quote und “Zielgruppen” reduziert. Dabei haben wir individuelle Stimmen, Interessen, Vorlieben, und für die muss gerade das öffentlich rechtliche Fernsehen ein Ohr haben.

Hier nun meine Stimme in Form eines offenen Briefes zum herunterladen bzw. hier zum jetzt gleich Lesen:

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Ergänzungen zur Passauer Woche vom 06.06.2012

Auch dieses Mal möchte ich die Gelegenheit wahrnehmen, den Artikel von Fritz Greiler aus der Passauer Woche vom 06. Juni ergänzend zu kommentieren. Wer noch keine Gelegenheit hatte ihn zu lesen, der möge auf das unten stehende Bild klicken, und kann dies gleich hier nachholen:

Passauer Woche vom 06.06.2012
die Passauer Woche vom 06.06.2012, Seite 14 verbirgt sich hinter dem Foto

Gelesen? Gut. Interesse an dem “Pitch” für den Bayerischen Rundfunk bekommen? Den gibt’s hier zu sehen. So. Und wer das jetzt auch hinter sich hat, braucht nur weiter zu lesen, und erfährt noch mehr.

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