23. Oktober 2019 – Nachtschicht

Verdammte Scheiße, der Goldhammer! Was, wenn der Goldhammer den Gschwendtner unter Druck gesetzt hat, und gar nicht der Wochenmarkt und seine Kunden? Nicht wegen dem Bergerparkplatz, sondern wegen dem Scheiß Parkplatz vom Gymnasium? Sicher, während der Ferien oder am Samstag war’s mehr oder weniger egal, aber diesen Mittwoch war Schule gewesen, und womöglich stand da wer ungewaschene Radieschen verkaufend auf seinem Parkplatz! Es war zwar im Grunde immer noch genug Platz für alle Autos, aber eben nicht mehr auf den angestammten Plätzen. Die Händler hielten sich einfach nicht an die ungeschriebenen Regeln. Nirgendwo hingen Täfelchen mit Nummernschildern, und es konnte im Prinzip jeder parken wo er wollte. Aber Schüler des Gymnasiums, deren Führerscheine noch nicht trocken waren, wussten auswendig wo wessen Auto stand, auch wenn es gerade nicht da war. Als blieben dort Phantom-Autos im Luftraum zurück. Deswegen hatten wir darunter selbstverständlich eines Nachts mit Kreide ziemlich eindeutige Botschaften hinterlassen.

Die einzige Ausnahme war der klapprige Citroën vom Französischlehrer, mit dem er schonungslos und wie ein Irrer durch die Gegend bretterte. Dr. Wolf parkte nämlich mal hier und mal da, wie er gerade zum Stehen kam, und das hieß auch quer. Auch darin verbarg sich natürlich eine Lektion für uns (und jeden der es nicht wissen wollte): in Frankreich machte man das so! Da war Lukas natürlich hellhörig geworden, und seitdem träumte er davon dort einmal mit seinem eigenen Auto hin zu fahren.

Dr. Wolf wohnte nur ein paar Straßen oberhalb von Daniel, darum beging er einmal den Fehler, und war mitgefahren. Er muss Todesängste ausgestanden haben, während der Lehrer französisch fluchend die Kurven schnitt, noch bei Rot über die Ampeln fuhr und glücklicherweise aufgrund des löchrigen Auspuffs alle Fußgänger schon im Vorfeld in Deckung gehen ließ. Der Doktor war fest dazu entschlossen mit „gutem Vorbild“ voranfahrend Vilshofen zu kultivieren, was sich aber glücklicherweise nie bis in die Fahrschulen herumgesprochen hatte. Die Polizei griff vermutlich nur deswegen nicht ein, weil ein abschreckendes Beispiel auf den Straßen zu haben langfristig den größeren Lerneffekt hatte? Anders lässt sich das eigentlich kaum erklären, außer wieder Papierkram Vermeidung. Oder die Beamten hatten ihn im Zweifel früher selbst als Lehrer gehabt, und fürchteten sich nicht mehr an die richtige Vokabel von ‘loup’ oder ‘ agneau’ zu erinnern.

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