10. Oktober 2019 – Nachtschicht

Sechs Stunden später stehe ich wie gerädert mit Kaffeetasse auf dem Balkon und rauche wieder viel zu viel zu früh und zu spät, je nachdem. Meine innere Uhr geht dabei mal vor, mal nach und grundsätzlich nie richtig. Wieso musste ich auch den Fernseher anmachen? Verdammte Terroristen. Und von der Schule habe ich auch wieder geträumt, glaube ich. Nazis oder Glatzen gab’s bei uns am Gymnasium zwar keine, aber war der Attentäter nicht aus dem gleichen Schulsystem hervor gegangen, wie wir?

Jetzt sitze ich müde auf Station und frage mich, was man in der Schule lernen müsste, um ein weiteres Halle zu verhindern. Wo verliert man diese Idioten? Vielleicht ist schon die Frage falsch, weil man die gar nicht mehr erreicht. Es würde ja schon genügen, wenn sie die Synagogen nicht mehr erreichen. Es reicht Bürger statt Reichsbürger.

Was noch? Zugang zu Waffen erschweren. Wer anfängt sich selber welche zu bauen, verletzt sich wahrscheinlich eher selbst schwer, als andere. Und diejenigen, die alle Hürden nehmen, muss man aufspüren, beobachten und verhaften. Sicher nicht über V-Männer, die die Szene „versehentlich“ mitfinanzieren. Gibt es eigentlich V-Frauen? Die scheinen mir besser geeignet, um schlimmeres zu verhindern. Die sagen: „Hase, du bleibst hier“ – und die Sache hat sich.

Aber das Problem sind ja jene Faschos, die meinen keine Frau abbekommen zu haben, als wären die mal irgendwo gratis verteilt worden. Auf die Idee, dass genau diese Vorstellung direkt etwas damit zu tun haben könnte, dass Frauen um sie einen weiten Bogen machen, kommen sie erst gar nicht. Also wähnen sie sich von noch mehr Arschlöchern umgeben, als vorher, dabei ist wie bei allen späteren Einzeltätern die Chance höher, dass man selbst das größte und einzige Arschloch weit und breit ist.

Pass auf: Wenn du allein mit ner Knarre rumläufst, und alle laufen schreiend vor dir weg, dann bist du das Arschloch. Wenn du nicht alleine mit einer Knarre rumläufst, sondern in einer Gruppe, ist das nur ok, wenn du dabei eine Uniform trägst, die dir von deinem Arbeitgeber gestellt wird. Wenn nicht, bist du hoffentlich gerade im Schützenverein, ansonsten wieder: Arschloch.

Schreibe einen Kommentar

Schön, dass Sie kommentieren wollen, herzlich Willkommen! Vorher müssen Sie allerdings noch der Datenschutzerklärung zustimmen, sonst geht da nix. Danach speichert die Webseite Ihren Namen (muss gar nicht der sein, der in Ihrem Ausweis steht), Ihre E-Mail Adresse (egal ob echt oder erfunden), sowie Ihre IP-Adresse (egal ob echt oder verschleiert - ich hab keine Ahnung, ob Sie von Zuhause oder aus einem Internet-Café schreiben). Anders ist es mir nicht möglich zu gewährleisten, dass Sie hier kommentieren können, worüber ich mich sehr freue - denn es ist sehr frustrierend mit den mich sonst erreichenden, meist verwirrenden bis sinnfreien Werbebotschaften allein gelassen zu werden. Vielen Dank dafür, dass Sie da sind!

Noch ein kleiner Hinweis: Kommentieren Sie zum ersten Mal, erscheint Ihr Kommentar erst nach einer Prüfung des Inhalts, einzig um Spam von der Seite fern zu halten, in der Regel dauert das nicht länger als 24 Stunden - dabei handelt es sich nicht um Zensur, sondern um das limitierte Zeitfenster der berufstätigen Person hinter diesem Blog, die Ihnen den ganzen Krempel gratis zur Verfügung stellt. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit, und auf zur Checkbox.