06. Oktober 2019 – Treffen mit Mama (So)

Ganz klar die falsche Zeit sich das Rauchen in der Wohnung abzugewöhnen, tippe ich hier und drücke bereits die dritte Zuvielte aus. Verfickte Schule. Fluchen hilft mir jetzt auch nicht weiter, aber fühlt sich gut an.

Wissenschaft, Operation, Experiment. Als müsste ich etwas nachholen, nachsitzen, ich sitze allein nach. Mit Hunden? Zeus, Apollo, fasst ihn? Die Höllenhunde aus Ghostbusters?
Aber ich war dort doch schon, also was soll das?
Was vergessen, habe ich dort was vergessen? Keine Ahnung.
Ich mach die Lampen zögerlich wieder aus und leg mich ins Bett, lasse aber vorsichtshalber den Bildschirm mit einem ASMR Video drauf an, wenn auch mit so weit wie möglich herunter gedimmter Helligkeit. Es sieht ein bisschen so aus, als ob ein Kopf aus meiner Matratze guckt, aber da er beruhigend „Schhhh“ macht, fallen mir dann doch irgendwann die Augen zu.

Ein Anruf meiner Mutter riß mich brutal aus dem Tiefschlaf, ich wusste noch gar nicht wer oder wo ich war, und es ist mir im Nachhinein unbegreiflich, woher ich so schnell wusste, wie man ein Telefon überhaupt bedient.
„Hab ich dich geweckt?“, fragte Mutter, und ich brummte bestätigend in die Leitung. „Ich dachte du hast erst ab morgen Nachtschicht?“ Ich variierte mein zustimmendes Brummen, ein Hauch Unwillen mischte sich darunter. „Stellst du dich schon vorher um, oder warum schläfst du noch um eins?“
„Mutter!“, jammerte ich, und bereute es sofort, aber Mama war gnädig.
„Geh dich erstmal rasieren, Brummbär. Hast du schon ein Buch für die Nachtschwester besorgt?“
„Was?“ Schwester Anita. Die hatte ich total vergessen. „Verdammt, nein, hab ich nicht.“
„Dann hab ich eine Empfehlung für dich: ‘Schwarzes Kleid mit Perlen’ von Helen Weinzweg.“
„Prima, danke. Geh ich gleich nachher besorgen.“
„Heute ist Sonntag.“
„Na gut, dann eben morgen.“
„Schreib’s dir auf: Schwarzes Kleid mit Perlen.“
„Jajajaisjaschongut“, murmelte ich träge. Wo waren meine Zigaretten? Andererseits lag ich mit meinem Kopf noch immer unter meiner Bettdecke und hatte keine Lust in absehbarer Zeit etwas daran zu ändern. Ob es gefährlich war, darunter zu rauchen? Also wenn man die Glut weit genug von der Decke fern hielt, dann… „Entschuldigung, hast du was gesagt?“
„Ich hab gefragt, ob du Daniel schon von Lukas’ Vaterschaft erzählt hast“, wiederholte Mutter geduldig.
„Äh, nein“, seufzte ich. „Noch nicht.“
„Mach das mal. Es könnte ihn doch selber auf die Idee bringen sich bei ihm zu melden.“
„So habe ich das noch gar nicht gesehen.“

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