Was folgt daraus, liebe Kinder? Niemals heiraten! Na ja, das ist sicher noch verbesserungswürdig, aber mehr fällt mir heute dazu nicht mehr ein.
Verdammt, mir fällt gerade auf: wie will ich das denn mit dem Schreiben während der Nachtschicht halten? Den Laptop kann ich ja schlecht mitnehmen. Von Hand schreiben, wie damals? Nee, auf keinen Fall. Scheiße, dann muss ich mir noch so ein flaches Teil besorgen, das bequem in den Rucksack passt. Oder doch ein neuer Laptop? Die sind ja inzwischen auch kaum größer und nicht mehr so Ziegelsteine wie meiner, bei dem die Batterie von 83% direkt in die Notabschaltung springt. Die kosten aber bestimmt wieder ein vielfaches. Also morgen noch Recherche um dann im Elektrofachmarkt den Beratern ausweichend antworten zu können, wenn sie einen erwischen.
Ich versuche es heute wieder mit einem dieser Videos zum Anhören. Gestern hat es mich auch nicht gestört und tatsächlich nach einer Weile umgehauen. War wohl langweilig genug, und unterschwellige Botschaften waren auch keine dabei, jedenfalls ist mein Konto heute noch genauso im Dispo, wie gestern. Wir werden wohl genauso wunderlich wie unsere Eltern, die geheime Botschaften auf Metal- Platten vermuteten, wenn man sie rückwärts abspielte. Wer kam denn überhaupt auf so eine dusselige Idee? Andererseits sind wir ja selbst kaum besser, wenn wir uns als Erwachsene Hörspiele aus unserer Kindheit zum einschlafen anhören. Das könnte ich nicht, weil ich dann immer zuhöre, oder noch schlimmer: im Kopf mitspreche. Aber die machen das auch mehr als Einschlafritual, bis sie Ärger mit ihren Partnerinnen kriegen. Das hier ist also im Grunde so ähnlich, oder? Das komische Kürzel ASMR ist übrigens eine Abkürzung und keine esoterische Teesorte. Mein Fehler. Tingles habe ich zwar keine, was immer das auch sei soll, zur Not können die mir auch gerne gestohlen bleiben, Hauptsache mir fallen die Augen zu. Nacht!
© Jens Prausnitz 2022