04.07.20

Wie gewonnen, so zerronnen. In der gewünschten Konstellation geht es nicht mehr. Die Ferienwohnungen sind belegt, einzig das Tiny House bliebe noch. Bis morgen halten sie mir die Reservierung vor, danach ist alles vorbei, oder ich zahle für mehr Betten, als in denen ich schlafen könnte.

Aktivisten mit Transparenten steigen der Fleischindustrie auf’s Dach, gut so. Deswegen will nur noch immer niemand wissen, wo die Wurst auf ihrem Grill herkommt, oder wer sie unter menschenunwürdigen, ausbeuterischen Bedingungen gestopft, mariniert und verpackt hat. Alles Jobs, die fleißige Deutsche nicht selber machen würden, selbst wenn sie besser bezahlt wären. Hauptsache billig und reichlich.
Nicht, dass ich es selber jeden Dienstag oder Donnerstag auf den Markt schaffen, und ausschließlich von regionalen Höfen kaufen würde. Wenn man Schicht arbeitet, dann … oh Scheiße, ich muss los!

War ein bisschen spät dran und weil mir nichts besseres eingefallen ist, hab ich gesagt ich wäre noch im Biomarkt gewesen und hätte dann einen Bus verpasst. Schade, dass ich nicht bei der Wahrheit geblieben bin, denn sie meinte ich könne doch inzwischen auch in jedem Supermarkt Bio kaufen. Als ich ihr erklärte, dass wir von der Massentierhaltung wegkommen müssten, leugnete Schwester Heide auch noch deren Einfluss auf den Klimawandel. So viel würden die Kühe und Schweine ja jetzt nun auch nicht pupsen. Der Wasserverbrauch leuchtete ihr auch nicht ein, weil sie nur davon ausgehen wollte, was so ein Tier trinkt … ich mag nicht mehr und sehnte mich nach meinen Zigarettenpausen zurück. Hatte ich deswegen wieder angefangen?

Auf meiner Schlüsselrunde überlegte ich, ob ich heimlich eine Störungsmeldung bei der Bundesnetzagentur einreiche, wegen dem Wasservitalisierer. Sie hat echt welches in einer Thermoskanne dabei, um es danach vor schlechter Strahlung zu schützen. Offensichtlich röstet sie sich mit dem Ding ja die Synapsen, und womöglich auch die von ihren Nachbarn, ohne dass die von dem „Sendeturm“ in ihrer Wohnung wissen. Ich stellte mir vor, wie das aussehen würde, wenn sie nach der Konfiszierung des Apparats zur Arbeit käme.
„Weißt du was die gesagt haben? Das sei Elektrosmog! Sowas gibt’s doch gar nicht! Den Funkbetrieb würde das stören! Aber ich funke doch niemandem etwas!“
„Ist dir eigentlich auch aufgefallen, dass die Flugzeuge Maastricht in letzter Zeit tiefer anfliegen?“
Schwester Heide erschrak. „Du meinst, das ist meinetwegen?“
Lustig wärs ja irgendwie schon, aber ich kann’s ihr nicht antun.

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