„Äh, nein? In Alien 1 war deren Raumschiff zuerst da. Sie wurden nicht gefragt. Genauso wenig wie die Indianer. Und jetzt wird die Geschichte umgedichtet. Die Eindringlinge sind plötzlich die Guten. Die Eindringlinge. Sie dringen in die Station ein. Verschaffen sich gewaltsam Zugang.“
„Oh, okay.“
„Es gab Zeiten, da wollte ich mit meiner Mutter keine Filme mehr gucken. Aber es geht noch weiter, weil die Abtreibung erfolgt ja mit kirchlichem Segen.“
„Was?“
„Wer fliegt sie denn aus? Bishop. Ein Bischof! Und der Adoptivvater ist ein Alkoholiker: Hicks. Deutlicher könnte es doch wohl nicht sein.“
„Ha ha, wie großartig!“
„Ripley bleibt ihre Heldin. Weil die gar nicht erst ihre Beine breit gemacht, und schon erfolgreich den tödlichen Blowjob vermieden hat. Sie wollte keinen Sex, sondern einfach nur in Frieden allein mit ihrer Katze leben.“
„Deine Mama ist Ripley und Sarah Connor in einem“, sagte Walentyna.
„Laut Mama ist Alien der gefilmte Beweis dafür, dass es Abtreibungen an jedem Kiosk gäbe, wenn Männer schwanger werden würden.“
„Das erklärt mir jetzt erstmalig die Maskenpanik bei Männern – die haben da den Facehugger vor Augen.“
„So eine würde ich mir sofort kaufen!“
Dann sprach sie mich wie aus dem Nichts auf meine Narben an den Handgelenken an. Also erzählte ich es ihr.
© Jens Prausnitz 2023