„Einen Knall habt ihr Erdlinge!“, mauerte Daniel.
„Hast du denn eine bessere Idee?“, wollte Clara wissen, den Tränen nahe und Mario nahm sie in den Arm.
„Wir wissen ja noch gar nicht in welcher Sprache“,versuchte sich Mario an einer Vermittlung. „Englisch, um möglichst breit verstanden zu werden, oder besser auf Latein oder Griechisch, um das Alter des Anliegens zu betonen? Man könnte auch ein Wort aus einer indigenen Sprache …“
„Wieso ist es bei uns blöd, aber bei euch war’s in Ordnung?“, fragte Dennis wütend.
„Das war eine ganz andere Situation“, sagte Daniel. „Das kann man nicht miteinander vergleichen.“
„Kinder, bitte“, sagte Mama plötzlich. „Es ist doch erstmal nur eine Idee. Was regt ihr euch so auf?“
„Aber das ist doch albern!“, rief Daniel wieder.
„Das ist Arnold Schwarzenegger auch, und ihr habt ihm trotzdem den Terminator abgenommen, der mit fehlerhaften Sprachmodul spricht. Beruhigt euch mal alle.“
Jetzt mussten tatsächlich alle lachen.
Ich wendete mich an Lukas. „Frühstück morgen bei euch? Ihr habt die größte Terrasse und den schönsten Ausblick.“
„Abgmacht. I glaub des is a im Sinne von Sandra, wann ihr wer den Kaffee ans Bett bringt.“
„Sie trinkt doch nicht etwa schon Kaffee?“, fragte Nadja.
Lukas schüttelte den Kopf. „Kornkaffee. Man hört’s an ihrem Fluchen.“
Damit ging der erste Abend noch ziemlich versöhnlich zu Ende, und ich wollte gerne noch herausfinden, ob vielleicht in der Zwischenzeit schon die Münchner eingetroffen waren, aber ich hatte den richtigen Namen nicht mehr im Kopf. Zimmernummern wären mir lieber gewesen, aber die für sie reservierte Ferienwohnung hieß „Tony“, „David“ oder „Boris“, ich war mir nicht mehr sicher. Meine, die ich mir mit Mutter teilte hieß „Amerika“, und wir hatten getrennte Schlafzimmer. Ich musste Mama ernsthaft dazu überreden das Mansardenzimmer in blau und rosa zu nehmen, und nicht das Metalstockbett, mit dem ich mich begnügte, und das mich an Klassenfahrten erinnerte. Außerdem hatten wir so noch ein Bett in Reserve, wer weiß wofür oder wen das gut war?