15.07.20

„Da passiert uns zu wenig. Es spalten sich gerade auch andere Gruppen ab, bzw. überlegen sich, was man noch tun könnte.“
„Und was hat das mit Nachnamen zu tun?“
„Na damit kann man signalisieren, was unsere Familie ist, wo wir herkommen, was uns wichtig ist, auf welches Element wir uns konzentrieren: Erde, Feuer, Luft oder Wasser.“
„Earth, Wind and Fire … Water?“, fragte ich halb ungläubig, halb belustigt.
„Ja, aber nicht direkt Feuer, sondern stattdessen Licht, wie in Sonne. Feuer ist zu gestrig.“
„Ihr spinnt doch!“, rief Daniel, stand auf und trat an die Brüstung. „Das Wort Feuer hat jetzt zu viel CO2, oder wie?“
„Feuer, Wärme, Infrarot, das ist auch Licht, Welle, Strahlung. Verstehst du?“, erklärte Clara begeistert.
„Ja, schon, aber ich will nicht!“
„Du willst was nicht? Verstehen?“, fragte sein Sohn nach.
„Es reimt sich nichts mehr“, sagte Daniel mehr zu sich selbst.
„Das ist eine Form der Arbeitsteilung, weil wir uns unmöglich weiter alle um alles kümmern können. Das überfordert. Gleichzeitig signalisierten wir, dass wir Verantwortung für den Planeten übernehmen, für Mutter Erde …“
„Wie bei de Indianer?“, fragte Lukas begeistert.
„Eher wie Erdianer“, korrigierte Mario. „Erdlinge.“
„Mia gfoids.“
„Unser Nachname ‚Erde‘ ist vielleicht genau der Leuchtturm, der anderen zur Vernunft bringt“, meinte Clara.
„Des homs sie in Erding vielleicht a denkt“, gab Lukas zu bedenken.

Heßler, der sich das bis hierher angehört hatte schüttelte den Kopf. „Das Bild vom Leuchtturm ist ja schön und gut, aber jede Hochkultur ging zugrunde, kurz nachdem sie anfing sehr hohe Gebäude zu bauen …“
„Turmbau zu Babel?“, fragte Schwester Anita.
„Nein, Jared Diamond. Der Evolutionsbiologe?“
„Sagt mir nichts.“
„Bei der Babelgeschichte ist auch eher was in der Übersetzung verloren gegangen. Ironischer Weise hat sich da die Interpretation in die Geschichte selbst eingeschlichen.“
„Kann ich jetzt vielleicht zu Ende vorlesen, was ich heute geschrieben habe?“

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