28. Dezember 2019 – frei

Nachdem ich meine Sachen gepackt hatte, wollte ich nochmal nachsehen, wann mein Zug fährt, aber das Tablet ließ sich nicht verbinden. „Kann es sein, das euer Internet nicht geht?“
Lukas seufzte. „Du Sandra, sitzt dei Katz wieder auf am Router?“
Ehe ich nachfragen konnte, rief sie schon zurück: „Nein, die liegt hier im Klo.“
Ich sah fragend zu Lukas.
„Oh, mei. Dera ihr Katz folgt der heiligen Dreiheizigkeit.“
„Bitte was?“
„De heilige Dreiheizigkeit diktiert, wo’d Marlene am ehesten is.
Zuallerst amoi de Fussbodenheizung im Bad. Mei, pass da fei imma auf in der Nocht, weil die schloft manchmal do.“
„Und der Router wird auch warm, verstehe.“
„Genau. Da kos se ned ausstreckn wia im Bad, aber immerhin drauf sitzt und sich an Oasch woama.“
„Vater und Sohn hätten wir, und der heilige Geist ist…“
„Die Heizlampn. Die is hoid mobil, von daher.“
Ich grunzte vor Vergnügen.
Sandra kam aus dem Bad. „Manchmal sitzt sie betend davor. Als wolle sie ihn so anschalten.“
„Den Geist, also die Heizlampe?“
„Ja. Aber mehr als fünf Minuten gibt sie ihm nicht.“
„Und des is eh scho long.“
„Wenn wir die Fussbodenheizung im Bad abschalten ist sie fast in Panik, aber der Router hat sie noch nie entäuscht.“
„Mich allerdings schon…“, schaltete ich mich wieder mit ein und hielt mein Tablet hoch.
„Na, mir ham hier hintn so a langsams Internet. I glaub des is sogar schneller, wenn’d Katz drauf sitzt.“
Sandra schüttelte den Kopf. „Lukas meint, durch die Katze wäre die Temperatur im Gerät ein bisschen – -“
„Messbar, hob i gsogt. Messbar!“, warf Lukas ein.
„Ein bisschen messbar wärmer, und dann könnte ja eine sonst kalte Lötstelle wieder kontaktieren.“
„Grad gnua hoid. Wega derra Ausdehnung.“
Ich nickte anerkennend.
„Wenn’s nicht mehr kontaktiert, sind die Kontakte doch auseinander?“, wandte Sandra ein. „Bei Kälte würden sie sich zusammen ziehen, das fänd’ ich logischer.“
Lukas hob seinen Zeigefinger. „Na, Schatz, des war ja dann Supraleitung. So koid mogst du’s da herin ned hom. Glaub’s ma.“
Sie sah mich strahlend an. „Ist er nicht wundervoll?“ „So einen wie ihn gibt’s nur einmal“, bestätigte ich.

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