Lukas schüttelte den Kopf. „Des passt scho, aber i muas grad dran denka. Weil… i woas es a ned gnau, aber irgendeps muast i damals ja sogn, das er mit der deppertn Fragerei aufheat. Also hob i gsagd, das i a sechane Höhenangst häd.“
Das brachte mich zum Lachen, aber dann fiel mir der Traum ein, in dem ich geflogen war, als ich ihm auf’s Dach vom Gymnasium gefolgt war. Ich erzählte ihm sogar, was mir die Zwillinge über Klarträume beigebracht hatten, schaffte es aber nicht sie zu erwähnen oder mehr zu sagen.
„Mei, des dat i a gern kinna“, staunte Lukas. „Des hoast i muas mit am Schuh schloffa und damit as Licht oschmeißn?“
„So in etwa.“
„Fliang miasatma kinna.“
Oder die Wahrheit sagen, verdammt und zugenäht.
„Aber woast wos? In Aunkirchen hom’s a Straßn nachm Pfarrer Schlichting benannt.“
„Nicht dein ernst!“
„Doch.“
„Gibt’s da ein Kino?“
Lukas verneinte, und das stimmte mich ziemlich traurig.
Zurück vor ihrer Wohnung suchte ich die Straßenlaterne, die in mein Zimmer leuchtete. Dann versuchte ich etwas, was ich ebenfalls seit 30 Jahren nicht mehr gemacht habe: ich trat sie aus. Es funktioniert immer noch!
„Wofia woa jetzt des?“, wollte Lukas wissen. „Einschlafhilfe“, grinste ich.
Sechsundzwanzigster Dezember
Hat leider nicht so lange gehalten. Bis ich auf der Luftmatratze lag, war die Straßenlaterne wieder an und der gestreifte Schatten zurück. Aber jetzt baumelte das Mobile mit den wilden Kerlen darüber, und darüber bin ich dann erschöpft und ungeduscht eingepennt.
Geweckt hat mich Marlene, die sich unter meine Decke zwischen die Füße gelegt hat. Das war angenehm warm, aber als sie anfing mit ihrer rauhen Zunge meine Zehen zu lecken, bin ich so zusammengezuckt, dass sie sich unter dem Sofa versteckte. Hab ich denn Katzenminze an den Füßen?
Also sparte ich mir den Morgenspaziergang und duschte ausgiebig. Als ich aus dem Bad kam, wartete schon das Frühstück auf mich, aber auf den fragenden Blick von Sandra konnte ich nur meinen Blick senken, woraufhin sie mit den Augen rollte.